Kürzlich wurden Analysen der Ewigkeitschemikalien PFAS im Trinkwasser aus 89 Städten in ganz Deutschland einschließlich der Stadt Ludwigshafen veröffentlicht.
Dazu erklärt Armin Grau, Grüner Bundestabgeordneter aus Altrip und Mitglied im Umweltausschuss:
„Nur in zwei Städten zeigten sich Grenzwertüberschreitungen, in Berlin und in Köln. Unter anderem in Ludwigshafen, Mainz und Mannheim wurden erfreulicherweise unauffällige Werte gefunden.
PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) schaden der menschlichen Gesundheit auf vielfältige Weise. Sie können ins Hormonsystem eingreifen und zu Fruchtbarkeitsstörungen bei jungen Menschen führen, das Immunsystem schwächen und auch das Risiko für verschiedene Krebsarten erhöhen. In vielen Regionen Deutschlands fanden sich zum Teil stark erhöhte Werte von PFAS in Grundwasser und Boden, auch in Lambsheim im Rhein-Pfalz-Kreis. Glücklicherweise ist auch dort das aus größerer Tiefe gewonnene Trinkwasser ohne erhöhte PFAS-Spiegel.
Wegen PFAS im Trinkwasser hat sich die Firma 3M mit amerikanischen Wasserversorgern auf einen Vergleich in Höhe von bis zu 12 Milliarden Dollar geeinigt und zieht sich aus der Produktion von PFAS zurück. Gegen die BASF wurden in den USA über 2000 Klagen wegen PFAS angestrengt. Es ist wichtig, dass in Deutschland das Trinkwasser nur selten betroffen ist. Auf PFAS so schnell und so weit wie möglich zu verzichten, ist wichtig für Umwelt und Gesundheit. Ein Regulierungsvorschlag aller rund 10.000 PFAS wird dazu gerade verhandelt.
PFAS finden sich in vielen Alltagsgegenständen vom Anorak, über die Teflonpfanne bis zu Lebensmittelverpackungen. Gerade haben sich EU-Parlament und Europäischer Rat auf ein Verbot von PFAS in Lebensmittelverpackungen geeinigt. Das ist ein wichtiger Schritt für die menschliche Gesundheit.“
Quellen:
Vanessa Ingold, Alexander Kämpfe, Aki Sebastian Ruhl, Screening for 26 per- and polyfluoroalkyl substances (PFAS) in German drinking waters with support of residents,
Eco-Environment & Health, Volume 2, Issue 4, 2023, Pages 235-242 https://doi.org/10.1016/j.eehl.2023.08.004