Am Ostermontag gingen bundesweit 15 Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 4,4 Giga Watt dauerhaft vom Netz. Dazu gehören sieben Braunkohle-Kraftwerksblöcke im Rheinischen Revier und in Brandenburg. Außerdem werden acht mittlere und kleinere Steinkohleanlagen mit einer Leistung von insgesamt 1,3 Gigawatt stillgelegt.
Dazu erklärt der GRÜNE Bundestagsabgeordnete Armin Grau aus Altrip, Mitglied im Umwelt- und Gesundheitsausschuss und Berichterstatter zum Thema Bergrecht:
„Die Klimakrise wird immer sichtbarer. Die Wetterextreme nehmen zu und im Jahr 2023 wurde die 1,5-Grad-Grenze bei der globalen Erhitzung bereits zeitweise erreicht. Der Kohleausstieg ist eine besonders wichtige und effektive Maßnahme, um schnell Treibhausgase zu reduzieren. Es ist ein wichtiges Signal, dass jetzt so viele Kohlekraftwerke vom Netz gehen, die besonders hohe CO2-Emmissionen verursachen. Die Versorgungssicherheit ist in Deutschland dennoch sichergestellt. Dazu trägt der Ausbau der Erneuerbaren Energien bei, die 2023 bereits über 50% zur Deckung des Strombedarfs beitrugen. In unserer Region betreibt das Großkraftwerk Mannheim vier Steinkohleblöcke: Block 7 ist nur noch im Rahmen der Netzreserve in Nutzung. Für Block 8 war eine Nutzung bis Ende Mai 2024 geplant, die Blöcke 6 und 9 sollen bis spätestens 2033 weiterbetrieben werden. Braunkohle stammt aus Tagebauen in Deutschland. Steinkohle wird aus Ländern wie Kolumbien, Südafrika und Indonesien importiert. Der Abbau verursacht in einzelnen Ländern zum Teil schwere Umweltzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen etwa durch Zwangsumsiedlungen; auch deshalb ist der weltweite Ausstieg aus der Steinkohle so wichtig. Für Klima, Umwelt, Menschenrechte und unsere Gesundheit ist es gut, dass es einen realistischen Kohleausstiegsplan in Deutschland gibt.“