Zur kürzlich veröffentlichten Studie „Grundwasserstress in Deutschland“ des Instituts für sozial-ökologische Forschung im Auftrag des BUND erklärt der Grüne Bundestagsabgeordnete und Berichterstatter für das Thema Bergrecht, Armin Grau:
„Grundwasser ist leider nicht unerschöpflich. Und Deutschland verliert Grundwasser, weil mehr entnommen wird, als sich auf natürlichem Wege nachbildet.
Die Studie zeigt, dass die Hälfte der Landkreise und kreisfreien Städte potenziell von Grundwasserstress betroffen ist. Besonders alarmierend ist die Situation in Rheinland-Pfalz. Von 36 Landkreisen und kreisfreien Städten sind 19 betroffen, also mehr als die Hälfte.
Gerade entlang des Rheins, etwa in den Städten Ludwigshafen, Frankenthal und dem Rhein-Pfalz-Kreis, sind die Belastungen besonders ausgeprägt. In den letzten Jahren ist hier die Grundwasserneubildung zurückgegangen, und die Wasserentnahme hat zugenommen.
In Rheinland-Pfalz wird besonders viel Grundwasser für die Industrie und Landwirtschaft entnommen, so zum Beispiel in den Städten Koblenz, Worms und Ludwigshafen. Allein die BASF nutzt jährlich rund 26 Millionen m³ Grundwasser, etwa so viel wie der jährliche Trinkwasserverbrauch von rund 500.000 Menschen. Durch die Trocken- und Dürrejahre steigt der Bedarf auch in der Landwirtschaft an, vor allem in der Süd- und Vorderpfalz. Weniger Winterregen und die hitzebedingt höheren Verdunstungen sind neben den stärkeren Entnahmen Gründe für die an mehreren Stellen sinkenden Grundwasserspiegel.
Wir müssen daher in Zukunft mit unserem Grundwasser sorgsamer umgehen. Grundwasser sollten wir gezielt nur dort einsetzen, wo hochwertiges Wasser tatsächlich gebraucht wird. Die Wiederverwendung von Brauchwasser, etwa in der Industrie, Landwirtschaft und in privaten Haushalten muss deutlich ausgebaut werden. Und ganz wichtig: Wir müssen dafür sorgen, dass mehr Wasser in der Fläche zurückgehalten und versickert werden kann.“