Zum Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am Mittwoch, 26.04., erklärt der Grüne Bundestagsabgeordnete Armin Grau aus Altrip:
„Heute jährt sich der Tag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zum siebenunddreißigsten Mal. Ich habe damals, im April 1986, in Berlin studiert und erinnere mich gut an die Warnungen, nicht mit radioaktiv belastetem Regen in Berührung zu kommen. Noch heute sind bestimmte Pilz- und Wildarten vor allem in Bayern durch den radioaktiven Fallout von Tschernobyl stark mit Cäsium 137 belastet.
Die Reaktorunfälle in Harrisburg, USA und Fukushima, Japan haben gezeigt, dass nicht nur in AKWs sowjetischer Bauart schwere Unfälle auftreten können. Von Kernkraft können aber auch im Normalbetrieb Gefahren ausgehen. Ich kenne junge Paare, die aus Sorge um die Gesundheit ihrer Kinder aus dem Umkreis des AKW Philippsburg weggezogen sind, da Studien einen Zusammenhang zeigten zwischen dem Abstand des Wohnorts von einem AKW und dem Risiko an Leukämie zu erkranken.
Kernkraft ist eine Hochrisikotechnologie, die der Mensch nicht zu einhundert Prozent beherrschen kann. Atomstrom ist sehr teuer und die Endlagerfrage wird auf zukünftige Generationen verschoben. Es war daher so wichtig, dass am 15. April die letzten deutschen AKWs endgültig abgeschaltet wurden. Die Stromversorgung in Deutschland ist auch ohne Atomkraft gesichert.“