Am Dienstag besuchte der Bundesabgeordnete Armin Grau aus Ludwigshafen im Rahmen seiner politischen Sommertour das St. Joseph-Krankenhaus Prüm. Grau ist Arzt und hat 19 Jahre lang die Neurologische Klinik in Ludwigshafen geleitet. Er ist Mitglied im Gesundheitsausschuss im Bundestag und als Berichterstatter zuständig für Krankenhäuser, ambulante Versorgung und die sektorübergreifende, also gemeinsame ambulante und stationäre Versorgung. Grau möchte sich ein Bild von der Versorgungssituation im Land, von den besonderen Herausforderungen für das Gesundheitswesen im ländlichen Raum und von der Bewältigung der Corona-Pandemie machen.
Im St.-Joseph Krankenhaus standen zu den Gesprächen der Ärztliche Direktor Dr. Philipp Kaiser, der Pflegedirektor Michael Bartmann und der Geschäftsführer, Herr Michael Wilke zur Verfügung. Die GRÜNE Verbandsgemeinderätin Annette Schürmann unterstützte die Gespräche mit Kenntnissen zur Lokalpolitik und den örtlichen Gegebenheiten.
Herr Dr. Kaiser berichtete von den besonderen Schwierigkeiten, Ärztinnen und Ärzte für die Arbeit im St. Joseph Krankenhaus zu gewinnen. Herr Bartmann machte die hohe Belastung der Pflegekräfte deutlich, die durch die Pandemie noch verstärkt wurde und für die Applaus allein nicht reiche. Dazu erklärt Armin Grau: „Wir müssen die ärztliche Arbeit im ländlichen Raum noch attraktiver machen. Die sogenannte Landarzt-Quote für Hausärzte und Stipendien durch Kommunen sind wichtige Maßnahmen, die ausgebaut werden müssen und von denen auch ländliche Krankenhäuser profitieren können. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege müssen sich dringend verbessern. Dazu wird die Ampelregierung Standards für die Pflegepersonalbesetzung auf den Stationen einführen, die allmählich erreicht werden sollen. Dadurch wollen wir die vielen Pflegekräfte, die ihren Beruf verlassen haben, zurückgewinnen.“ Geschäftsführer Herr Wilke betont die besonderen Schwierigkeiten der Finanzierung der kleinen Krankenhäuser auf dem Land und berichtet von der guten länderübergreifenden Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus in St. Vith in Belgien etwa im Bereich der Geburtshilfe. „Die Ampelregierung will die bedarfsnotwendigen kleinen Krankenhäuser stärken. Kosten, die ohnehin vorhanden sind, sogenannte Vorhaltekosten, sollen besser vergütet werden. Und das St. Josephs-Krankenhaus in Prüm ist zweifelsohne für die Bevölkerung der Region unabdingbar notwendig. Die länderübergreifende Zusammenarbeit in der Geburtshilfe ist gelebtes Europa und sehr wichtig für die jungen Familien in der Region. Die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten wollen wir in der Ampelregierung zum Wohl der Menschen intensivieren, das hilft gerade auch im ländlichen Raum. Ich bedanke mich sehr für das offene und anregende Gespräch im St. Josephs-Krankenhaus“, so Grau.