Pressemitteilung zur Veranstaltung „Risikofaktor Hitze – Wie sich hohe Temperaturen auf unser Leben auswirken“

Am Dienstagabend fand im Hieronymus-Hofer-Haus in Frankenthal eine Informations- und Diskussionsveranstaltung mit dem Grünen Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Armin Grau aus Altrip, Oberärztin Frau Usenko aus dem Krankenhaus Zum Guten Hirten in Ludwigshafen und Christian Engelke, Grüner Stadtrat in Worms statt. Die Moderation der Veranstaltung, an der rund 40 Interessierte teilnahmen, übernahm Kristiane Koch-Schultheiss vom Grünen Kreisverband in Frankenthal.

Eingangs stellte Armin Grau den Zusammenhang zwischen der Zunahme heißer Tage und Nächte und der menschengemachten Klimaerhitzung dar. „Frankenthal und Ludwigshafen sind von der Zunahme heißer Tage und Nächte leider in besonderem Maße betroffen, daher sind Klimaanpassungsmaßnahmen hier besonders wichtig und dringlich“, so Grau. In einem kurzen Überblick über gesundheitliche Gefahren durch Hitze, insbesondere für vulnerable Gruppen und für das Gehirn, stellte der Neurologe fest: „Jedes Grad Temperaturerhöhung führt zur Zunahme der Sterblichkeit; im Hitzesommer 2018 sind in Deutschland rund 20.000 Menschen und letztes Jahr rund 4.500 Menschen hitzebedingt verstorben.“ Abschließend stellte Grau die Informations – und Fördermaßnahmen des Bundes zur Hitzeanpassung dar. Hierzu gehören vor allem rechtzeitige Warnungen der Bevölkerung bei bevorstehender Hitze. „Besonders am Herzen liegt mir das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz des Umweltministeriums, mit dem unter anderem Begrünungs- und Entsiegelungsmaßnahmen in den Städten gefördert werden können. Ich freue mich sehr, wenn hier Anträge aus den Städten unserer Region gestellt werden und stehe gerne mit weiteren Informationen zur Seite“, führte Grau aus.

Anschließend stellte Oberärztin Frau Usenko in Vertretung ihrer Chefärztin Frau Dr. med. Weis die Gefahren durch Hitze speziell für ältere Menschen dar. Herz, Kreislauf, Lungen, Nieren und Gehirn sind insbesondere in Gefahr, wenn Hitze und Sonneneinstrahlung zur Austrocknung des Körpers führen. Im Mittelpunkt standen wichtige Maßnahmen wie ausreichende Flüssigkeitszufuhr, lockere Kleidung, leichtes Essen, meiden von Sonne und körperlicher Belastung und das Aufsuchen kühler Räume.

Christian Engelke zeigte beeindruckende Karten zur Temperatur in den verschiedenen Teilen der Stadt Worms, die den Ist-Zustand und zu erwartende Verschlechterungen in Zukunft darstellen. Von hoher Hitze ist vor allem der Innenstadtbereich betroffen. „Jetzt ist es wichtig, im Rahmen des Hitzeaktionsplans zügig Maßnahmen aus den Erkenntnissen abzuleiten; dazu gehören Begrünung, Verschattung, Entsiegelung und mehr Wasser vor allem in der Innenstadt. Frischluftschneisen sind sehr wichtig für das Mikroklima und dürfen nicht durch Baumaßnahmen behindert werden. Das muss in der Bauleitplanung berücksichtigt werden“, so Engelke.

An die Vorträge schloss sich eine sehr rege Diskussion an. Einigkeit bestand darin, dass unsere Städte sich der rapide zunehmenden Klimaerhitzung zum Schutz unserer Gesundheit rasch anpassen müssen. Dass die Stadt Frankenthal gerade eine Stadtklimaanalyse durchführt ist ein guter Anfang, denn gerade in unserer Region besteht besonders hoher Handlungsdruck.

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