Pressemitteilung
Der Bundestagsabgeordnete der Grünen aus Altrip hat sich mit 13 Vertreter*innen der ökumenischen Sozialstationen unserer Region zu aktuellen Fragen der ambulanten Pflege ausgetauscht.
Dazu erklärt die Geschäftsführerin der Ökumenischen Sozialstation Ludwigshafen, Frau Sabine Pfirrmann:
„Die ambulanten Pflegedienste überall in Deutschland und auch in unserer Region stehen wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand. Starken Steigerungen bei den Personal- und Sachkosten stehen sinkende Erlöse bei Personalmangel, hohen Ausfallzeiten und sinkenden Zusatzleistungen gegenüber, die die Patienten nicht mehr bezahlen können. Der Corona-Rettungsschirm ist ausgelaufen, aber Kosten für Schutzmaterialien fallen weiter an. Rote Zahlen sind die Regel und die Insolvenzgefahr ist für viele Pflegedienste hoch. Gleichzeitig nehmen die Anforderungen etwa für die Qualifizierung der Pflegefachkräfte, etwa beim Wundmanagement ständig zu. Auch die Last der bürokratischen Aufgabe, etwa durch Berichte an den Medizinischen Dienst, sind hoch. Die ambulante Pflege wird in der öffentlichen Debatte nicht ausreichend wahrgenommen. Ein Rettungsschirm oder Härtefallfonds für die ambulante Pflege ist unabdingbar, soll die Versorgung der Bevölkerung mit ambulanter Pflege auch weiterhin gesichert sein.“
Dazu erklärt Armin Grau:
„Ich kann die Klagen der Pflegedienstleitungen sehr gut verstehen. Es ist auch richtig, dass die ambulante Pflege zurzeit weniger politische Aufmerksamkeit erhält als sie verdient. 75% der Pflegebedürftigen werden ambulant versorgt und die Pflegedienste leisten hier einen unverzichtbaren Beitrag. Bei dem Treffen wurden Dias mit tiefen Wunden gezeigt; das hat mich als Arzt nicht geschockt, die niedrigen Erlöse für die pflegerische Versorgung solcher Wunden gibt mir aber sehr zu denken. Ich spreche mich dafür aus, die Berichtspflichten der Pflegedienste zu vereinfachen und Pflegehilfskräften mehr Einsatzmöglichkeiten zu geben. Ich habe deutlich gemacht, dass auch die Krankenkassen in einer nicht einfachen Situation sind, aber die Einnahmen der ambulanten Pflegedienste müssen bald und deutlich steigen. Ich hoffe sehr, dass die Verhandlungen mit den Krankenkassen zeitnah erfolgen und zu befriedigenden Ergebnissen führen. Aus den Gesprächen nehme ich wichtige Impulse mit nach Berlin.“