Bei dem Aluminiumhersteller Almatis in Mundenheim drohen zum Jahresende 70 Arbeitsplätze gestrichen zu werden.
Dazu erklärt der Grüne Bundestagsabgeordnete und Mitglied der IGBCE Armin Grau:
„Die Pläne der Almatis, 70 von 250 Arbeitsplätzen kurzfristig zu streichen, sind außerordentlich bedauerlich und klar abzulehnen. Insbesondere ist es kein guter Stil, dass die Arbeitnehmer, Betriebsrat und Gewerkschaft nicht im Vorfeld über das Vorhaben informiert wurden.
Ich habe vor einigen Monaten Almatis besucht. Zwei Eindrücke sind mir von dem Besuch nachhaltig im Gedächtnis geblieben: die anstrengenden Arbeitsbedingungen mit großer Hitze und stickiger Luft und die besondere Verbundenheit vieler Beschäftigter mit ihrem Werk. Ein Arbeiter berichtete, dass schon sein Vater hier gearbeitet hat, die Almatis war erkennbar sein berufliches Zuhause.
Die Geschäftsführung und der Eigentümer, das türkische Militär, werden sich gut überlegen müssen, ob sie in Zeiten des Fachkräftemangels so leichtfertig mit guten Arbeitnehmern umgehen. Wenn die Nachfrage auf dem Stahlmarkt wieder anzieht, brauchen sie vielleicht bald wieder Fachkräfte. Das Prinzip „Hire and fire“ passt nicht zu Deutschland, die Solidarität der Beschäftigten wird auch nicht beliebig dehnbar sein. Ein so starker Stellenabbau könnte aber auch der Einstieg in den kompletten Ausstieg aus dem Standort Ludwigshafen sein. Ich weiß um die Probleme der energieintensiven Industrie und setze mich mit meinen Parteikollegen für einen Brückenstrompreis ein, um Arbeitsplätze zu erhalten. Ich wünsche dem Betriebsrat und den Kollegen von der IGBCE viel Erfolg beim Kampf um jeden einzelnen Arbeitsplatz.“