Zum Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erklärt der Grüne Bundestagsabgeordnete Armin Grau aus Altrip:
„Heute jährt sich der Tag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zum 38. Mal. Ich bin in den Tagen nach der Katastrophe als Medizinstudent in Berlin im radioaktiv belasteten Regen nass geworden und erinnere mich gut an die Ängste, die das ausgelöst hat. Bis heute sind Böden, Pilze und Wildfleisch in bestimmten Regionen in Deutschland radioaktiv belastet und nicht genießbar.
Die Reaktorunfälle in Harrisburg und Fukushima haben gezeigt, dass auch in westlichen AKWs schwere Unfälle auftreten können. Atomkraft ist eine hochgefährliche Technologie. Auch im Routinebetrieb ist sie ein Risiko für die menschliche Gesundheit, insbesondere für die unserer Kinder, wie erhöhte Leukämieraten rund um deutsche AKWs gezeigt haben. AKWs brauchen zur Kühlung Flüsse, die im Sommer oft wenig Wasser führen. Viele französische AKWs mussten in den letzten Sommern abgeschaltet werden. Atomkraft ist auch deswegen keine sichere und im Übrigen eine sehr teure Energiequelle. In unserer Region gab es mit den vier Blöcken in Biblis und Philippsburg ja lange eine hohe Dichte an AKWs. Es ist gut, dass wir vor einem Jahr endgültig aus der Atomkraft ausgestiegen sind. Die Versorgungssicherheit war seitdem durch den starken Ausbau der erneuerbaren Energien zu jedem Zeitpunkt sichergestellt.“