Zu den heutigen Berichten in der Presse zur Stärkung der gesundheitlichen Vorsorge erklärt der Grüne Bundestagsabgeordnete und Arzt Armin Grau aus Altrip:
„Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Lauterbach, die Früherkennung von Krankheiten zu stärken, gehen genau in die richtige Richtung. Wir haben ein leistungsstarkes Gesundheitssystem, setzen dabei aber bisher zu einseitig auf Behandlung und zu wenig auf Vorbeugung und Gesundheitsförderung. Unter den westlichen Ländern geben wir anteilsmäßig mit am meisten für Gesundheit aus, trotzdem erreichen wir oft nur mittelmäßige Ergebnisse, zum Beispiel bei den vermeidbaren Todesfällen. Das muss anders werden. Investitionen für Früherkennung zahlen sich doppelt aus – bei unseren Lebensaussichten und in unserem Geldbeutel, zunächst in dem der Krankenkassen. Es ist richtig, schon in der Kindheit anzusetzen, etwa wie Lauterbach es plant mit Untersuchungen auf angeborene Fettstoffwechselerkrankungen, aber auch mit frühem Heranführen an ein Leben mit Sport und gesunder Ernährung. Ich habe zusammen mit meinem Team in meinen 19 Jahren im Klinikum Ludwigshafen Tausende Menschen mit Schlaganfällen behandelt, viele davon wären vermeidbar gewesen durch früheres Erkennen von hohem Blutdruck und Blutzucker, durch Nikotinabstinenz, mehr Bewegung und bessere Ernährung. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte leisten gute und ganz wichtige Arbeit, aber sie sind oft überlastet und können die Präventionsberatung nicht alleine stemmen. Neue Berufsgruppen wie Gemeindegesundheitskräfte (Community health nurses), die heute schon ausgebildet werden und Gesundheitskioske, dort wo Bedarf besteht, müssen in der Beratung unterstützen. Sehr wichtige Aufgaben, die wir in der Ampelregierung jetzt anpacken.“