In einer Studie macht das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) den Vorschlag, bei Arbeitslosen über 50 Jahren die Bezugszeit des Arbeitslosengelds wie bei Jüngeren auf die Zeit von 12 Monaten zu beschränken. Derzeit steigt die Bezugsdauer ab 50 Jahren auf 15 Monate, ab 55 Jahren auf 18 Monate und ab 58 Jahren auf 24 Monate.
Dazu erklären Sylvia Rietenberg, Berichterstatterin für Arbeitsmarktpolitik und Armin Grau, Sprecher für Arbeits- und Sozialpolitik der Grünen Bundestagsfraktion:
„Der Vorschlag des IW führt zu einer deutlichen Verschlechterung für ältere Arbeitnehmer*innen, die auf dem Arbeitsmarkt trotz des Fachkräftemangels weiterhin oft schlechtere Vermittlungschancen haben. Statt Leistungskürzungen brauchen wir Verbesserungen bei der Vermittlung und Weiterbildung speziell in dieser Altersgruppe. Dafür ist auch Umdenken bei den Betrieben notwendig, um Menschen das Arbeiten bis zum Renteneintritt zu ermöglichen“.
„Der schwierigen finanziellen Situation der Bundesagentur für Arbeit mit Leistungskürzungen zu begegnen, ist der falsche Weg. Wir Grüne wollen die Arbeitslosenversicherung zu einer Arbeitsversicherung erweitern, in der ein Recht auf Weiterbildung und Qualifikation verankert ist. Davon profitieren auch und gerade ältere Arbeitnehmer*innen. Wir wollen Arbeitslosigkeit so gut wie möglich vorbeugen. Der Vorschlag des IW setzt am falschen Ende an, daher lehnen wir ihn ab.“