Pressemitteilung – Nachberichterstattung zur Veranstaltung PFAS im Boden – Gift im Wasser

Am Mittwochabend, den 19. November 2025, fand in Mannheim eine hochkarätig besetzte Veranstaltung zum Thema PFAS („Ewigkeitschemikalien“) statt. Eingeladen hatte Prof. Dr. Armin Grau zusammen mit der Mannheimer Gemeinderatsfraktion Die GRÜNEN/Die Partei. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Gabriele Baier, Co-Fraktionsvorsitzende und umweltpolitische Sprecherin der Fraktion. Im Mittelpunkt standen die gesundheitlichen Risiken dieser Chemikalien, aktuelle Belastungen in Mannheim und der Region. Die gesamte Stoffgruppe der PFAS ist extrem stabil und in der Natur nicht abbaubar. Sie reichern sich daher in der Umwelt an, daher sind Regulierung auf Bundes- und Europaebene dringend notwendig.

Prof. Dr. Armin Grau, Bundestagsabgeordneter aus Ludwigshafen, Frankenthal und dem Rhein-Pfalz-Kreis und stellv. Mitglied im Gesundheitsausschuss, betonte die gravierenden gesundheitlichen Auswirkungen von PFAS auf die menschliche Gesundheit, auf Leber, Niere, das Immunsystem, die Blutgefäße und das Hormonsystem, aber auch auf das Krebsrisiko und die Fortpflanzungsfähigkeit. Er kritisierte, dass Verbote einzelner PFAS-Stoffe oft durch ähnliche Ersatzstoffe umgangen werden. „Es braucht eine Regulierung der gesamten Stoffgruppe, damit die gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen so gering wie möglich gehalten werden.“

Prof. Dr. Diana Pretzell, Umweltbürgermeisterin und Erste Bürgermeisterin der Stadt Mannheim, berichtete über die Situation vor Ort in Mannheim, wo auf landwirtschaftlichen Flächen im Norden der Stadt PFAS nachgewiesen wurde. Sie skizzierte die Herausforderungen, denen sich Stadt und Landwirt*innen stellen müssen. Sie betonte, dass das Trinkwasser im benachbarten Wasserwerk Käfertal jedoch nicht von PFAS-Belastungen betroffen sei.

Dr. Karin Haug, Vorsitzende des BUND Regionalverband Heilbronn-Franken, lenkte den Fokus auf Trifluoressigsäure (TFA), ein Abbauprodukt von PFAS, das überall in der Umwelt vorkommt. „Aufgrund seiner hohen Wasserlöslichkeit und schlechten Filterbarkeit findet sich TFA in Flüssen, Grundwasser, Lebensmitteln und sogar im menschlichen Blut. Auch im Wasserwerk Rheinau ist die Substanz nachweisbar. TFA ist von den zuständigen deutschen Behörden als fortpflanzungsgefährdend eingestuft, es gibt jedoch noch keine allgemeingültigen Grenzwerte dafür. Der BUND setzt weiter auf Aufklärungsarbeit und wir raten zu juristischen Schritten, denn Sammelklagen haben schon erste Erfolge in Form von Produktionsaufgabe bewirkt.“

Die lebhafte Fragerunde unterstrich das Interesse und die Betroffenheit der Bürger*innen.

Gabriele Baier fasste am Ende zusammen: „Die Vorträge und die rege Diskussion machen deutlich, dass die PFAS aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften zwar vielseitig einsetzbar sind, aber schwer abschätzbare Risiken für Mensch und Umwelt bergen. Die Betroffenheiten in Mannheim, Bodenbelastungen im Norden und Grundwasserbelastung im Süden, machen dies deutlich. Nur mit strengen Regulierungen, begleitet von gesellschaftlichem Druck, kann die weitere Anreicherung in der Umwelt reduzieret werden.“.

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.