Pressemitteilung: Grüner Bundestagsabgeordneter Grau besucht das Klinikum Idar-Oberstein

Quelle: SHG/Tobias Bock

Auf seiner Sommertour in der sitzungsfreien Zeit des Deutschen Bundestags hat der GRÜNE Bundestagsabgeordnete und Arzt Prof. Dr. Armin Grau aus Altrip bei Ludwigshafen in dieser Woche zusammen mit GRÜNEN Kommunalpolitiker*innen das Klinikum Idar-Oberstein besucht.

Von Seiten des Krankenhauses nahmen die Kaufmännischen Direktoren Joachim Krekel und Stellvertreter Tobias Bock, die Pflegedirektorin Michaela Scaramuzzo-Schröer, die Ärztlichen Direktoren Dr. Ulrich Frey und Stellvertreter PD Dr. Jochen Tüttenberg teil. Von Seiten der Grünen waren Monja Roepke (Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Idar-Oberstein), Anselm Hönig (VG-Rat Herrstein-Rhaunen), Hans-Walter Spindler (Fraktionsvorsitzender VG-Rat Birkenfeld) und Hans-Joachim Billert (Fraktionsvorsitzender Kreistag Birkenfeld und VG Herrstein-Rhaunen) beteiligt.

 „Wir sind mit rund 1350 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber der Stadt und behandeln pro Jahr rund 20.000 Patienten stationär und zirka 38.000 Patienten ambulant. Trotz unserer wirtschaftlichen Betriebsführung und der hohen Qualität unserer medizinischen und pflegerischen Arbeit machen wir bei einem Umsatz von rund 130 Millionen € in den letzten Jahren Verluste,“ stellt der Kaufmännische Direktor, Joachim Krekel, fest. Dazu erklärt der Bundestagsabgeordnete Grau: „Leider machen rund 80% der deutschen Krankenhäuser aktuell Verluste. Personalmangel, Fallzahlrückgang, zu geringe Investitionen der Länder und ein reformbedürftiges Finanzierungssystem im Bund sind die Hauptgründe dafür. Die Krankenhausreform, die im Herbst beschlossen werden soll, ist daher ganz dringend notwendig, um für die Kliniken finanzielle Sicherheit zu schaffen und um die Versorgung der Menschen zu sichern und zu verbessern.“ Dr. Tüttenberg und Dr. Frey stellen die großen Anstrengungen dar, ausreichend Ärzte ans Klinikum zu holen; viele kommen inzwischen aus dem Ausland. Die Pflegedirektorin Michaela Scaramuzzo-Schröer freut sich, dass in diesem Jahr 20 Schülerinnen und Schüler aus der Krankenpflegeschule ins Klinikum übernommen werden können. Zusätzlich werden Pflegekräfte aus dem Ausland rekrutiert. „Aktuell müssen wir in der Pflege zwei unterschiedlichen Regelungen zum Personaleinsatz auf den Stationen folgen und beide widersprechen sich teilweise“, stellt Scaramuzzo-Schröer fest. „Wir erbringen in Deutschland zu viele Leistungen stationär und müssen die ambulante Versorgung stärken. Das ermöglicht auch einen effizienteren Einsatz unserer knappen Fachkräfte. Außerdem brauchen wir mehr Medizinstudienplätze und müssen nicht-ärztliche Fachkräfte stärken. Mit der Pflegereform im Krankenhaus sorgen wir für eine bessere Versorgung der Patienten und für bessere Arbeitsbedingungen fürs Pflegepersonal. Die aktuelle Übergangszeit ist aber sehr herausfordernd für die Kliniken“, so Grau. Die Grünen Kommunalpolitiker*innen interessieren sich für die palliativmedizinische Versorgung im Klinikum und die Zukunft der Medizinischen Versorgungszentren. Sie kritisieren die hohen bürokratischen Aufwände. „Wenn solche Regeln gelten würden, würde nie ein Flugzeug abheben“, sagt Hans-Joachim Billert, der aus der Luftfahrt kommt. Alle in der Runde sind sich einig, dass im Gesundheitswesen Bürokratie abgebaut werden muss zugunsten von mehr Zeit für die Patienten und dass das Klinikum Idar-Oberstein unverzichtbar ist für die gute Versorgung der Bevölkerung in der Region.

Zum Hintergrund:

Seit Ende 2022 bereitet die Bundesregierung eine umfassende Krankenhausreform vor mit dem Ziel die Krankenhausplanung in Zukunft nach Leistungsbereichen wie Herzmedizin oder Schlaganfallversorgung und nicht mehr nach Betten zu strukturieren. An den Leistungsbereichen hängen Qualitätskriterien, die die Kliniken erfüllen müssen, und sogenannte Vorhaltebudgets, die eine finanzielle Absicherung schaffen. Die Bezahlung erfolgt nur noch zu 40% durch Fallpauschalen. Den bisherigen Fehlanreizen zu immer mehr stationären Aufnahmen und zu besonders lukrativeren operativen Leistungen wird so entgegengewirkt. Einzelne Krankenhäuser, vor allem im ländlichen Raum, sollen zu sektorübergreifenden Versorgungszentren weiterentwickelt werden, in denen eine wohnortnahe Grundversorgung sichergestellt wird und die ambulanten und stationären Leistungen erbringen werden. Die Länder teilen die Leistungsgruppen zu und bestimmen, welche Kliniken sektorübergreifenden Versorgungszentren werden. Die Kosten der Reform teilen sich Bund und Länder.

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