Im Austausch zu PFAS und Ausbildung bei der BASF

Am Freitag haben Jürgen Kretz und ich die BASF besucht und uns dort zu den Themen PFAS und Ausbildung ausgetauscht. PFAS, per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, werden auch als Ewigkeitschemikalien bezeichnet, weil sie in der Natur nicht vorkommen und nicht oder kaum abbaubar sind. Sie werden seit den 50er Jahren breit eingesetzt: in wetterbeständigen Kleidern wie Outdoor-Jacken, in Kosmetika, Zahnseide, beschichteten Pfannen, Lebensmittelverpackungen, Löschschäumen und vielem mehr.

Boden und Grundwasser sind an viel mehr Stellen in Deutschland mit PFAS belastet als bis vor kurzer Zeit angenommen. PFAS kommen v. a. über die Nahrung, aber auch durch die Luft in den menschlichen Körper und können an der Entstehung von hormonellen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Erkrankungen der Eierstöcke, Unfruchtbarkeit oder Schilddrüsenerkrankungen beteiligt sein, aber auch zu Leberstörungen, Störungen des Immunsystems, fetalen Entwicklungsstörungen und Krebs beitragen und die Sterblichkeit erhöhen. Analysen gehen von jährlichen Gesundheitsfolgekosten in zweistelliger Milliardenhöhe in der EU aus. Darum sind Ersatzstoffe für PFAS so wichtig. Deshalb haben wir uns in der BASF-Forschungsabteilung Alternativen zu PFAS angeschaut, die hoffentlich in einigen Jahren eingesetzt werden können. Ich freue mich sehr, dass die BASF in der Alternativenforschung von PFAS aktiv ist. Uns wurden auch Bereiche genannt, in denen es derzeit noch keine Ansätze für Alternativen gibt; hier müssen Forschungsförderung und Forschungsanstrengung weiter verstärkt werden. Klar ist: in wichtigen Bereichen können PFAS nicht einfach verboten werden, solange es keine Alternativen gibt. Hier arbeiten wir an guten und praktikablen Vorschlägen.

Die BASF hat insgesamt 2300 Auszubildene, die größtenteils aus der Region kommen und bildet neben Chemikanten auch im Metall- und Elektrobereich, in der Gastronomie und im kaufmännischen Bereich aus. Mit einigen engagierten Auszubildenen konnten wir im Labor sprechen.

Die BASF-Räumlichkeiten können derzeit auch von einigen anderen Firmen für Ausbildungszwecke genutzt werden.

Wir bedanken uns für den informativen und gut organisierten Besuch, von dem wir viel Neues mitgenommen haben.

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