Armin Grau MdB (Grüne): „Keine Zeit für Rückschritte – Kanzler Merz‘ Arbeitszeit-Vorstoß geht am Problem vorbei“

Anlässlich der Pläne von Bundeskanzler Merz zur Flexibilisierung der Arbeitszeit äußert sich der Grüne Sozialpolitiker Armin Grau MdB aus dem Wahlkreis Ludwigshafen/Frankenthal wie folgt:

„Der Vorschlag von Kanzler Merz zur weiteren Flexibilisierung der Arbeitszeit ist der falsche Weg. Er schiebt die Verantwortung den Beschäftigten zu. Gleichzeitig stellt er sie pauschal als arbeitsscheu dar. Das ist respektlos und realitätsfern. Die Politik darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen.

Work-Life-Balance ist kein Wohlstandsrisiko. Sie ist Ausdruck einer modernen Arbeitswelt. Das ist familiengerecht und wichtig für die Gesundheit. Wer das als Problem darstellt, hat die Arbeitswelt von heute nicht verstanden.

Es genügt nicht, nur die Zahl der jährlichen Arbeitsstunden zu betrachten. Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität ist laut dem Statistischen Bundesamt (*1) in den letzten Jahren gestiegen. Zwischen 2011 und 2023 nahm die Stundenproduktivität – also das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigenstunde – um 9,1 Prozent zu. Auch während der Corona-Pandemie stieg sie weiter an. Beschäftigte leisten viel. Laut einer Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes (*2) leisten ca. 44% der Beschäftigten regelmäßig Überstunden. Laut Statistischem Bundesamt leisten 19% der Beschäftigten mindestens 15 Stunden mehr pro Woche (*3). Oftmals werden diese weder erfasst noch bezahlt. Die Beschäftigen haben keine Belehrungen verdient, sondern Anerkennung und faire Bedingungen.

Was wir wirklich brauchen: Gute Löhne, mehr Tarifbindung, einen ausreichenden Mindestlohn, gezielte Fachkräftezuwanderung und bessere Erwerbsmöglichkeiten für Frauen. Nur so sichern wir unseren Wohlstand und stärken den sozialen Zusammenhalt.“

*1

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/10/PD24_N054_13.html

*2

https://www.zeit.de/arbeit/2025-03/ueberstunden-umfrage-deutscher-gewerkschaftsbund-beschaeftigte-bezahlung

*3

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/08/PD24_N039_13.html

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.