Bundesgesundheitsministerin Warken hat sich für eine baldige Neuregelung bei der Organspende ausgesprochen. Dazu äußert sich der Gesundheitspolitiker und Arzt Armin Grau wie folgt:
„Ich begrüße, dass die Bundesgesundheitsministerin das Thema Organspenden gleich zu Beginn ihrer Amtszeit anspricht. Es ist sehr wichtig, die Zahl der Organspenden in Deutschland zu erhöhen und die Aussichten von Patientinnen und Patienten auf der Warteliste zu verbessern. Rund 8.400 Menschen warten derzeit in Deutschland auf ein Spenderorgan.
Die Zahl der Organspenden in Deutschland bewegt sich seit vielen Jahren im internationalen Vergleich auf sehr niedrigem Niveau. Viele Menschen müssen viele zu lange auf ein lebensrettendes Organ warten. Etwa 40% der Deutschen haben ihren Willen in Bezug auf Organspenden weder schriftlich noch mündlich festgelegt. Bei der aktuellen Regelung sollen in einem solchen Fall die nahen Angehörigen des Verstorbenen entscheiden, die in dieser emotional belastenden Situation oft überfordert sind und sich aus Unsicherheit häufig gegen eine Organspende entscheiden.
Deswegen möchte ich auch in dieser Legislaturperiode bald gemeinsam mit anderen Bundestagsabgeordneten einen Antrag für eine Widerspruchslösung voranbringen. Das ist ein wichtiger Mosaikstein in einer Gesamtstrategie, um die Zahl der Organspenden zu erhöhen. Mit der Widerspruchsregelung bleibt das Selbstbestimmungsrecht der potenziellen Spenderinnen und Spender gewahrt. Gleichzeitig werden die Angehörigen intensiv einbezogen, ohne die emotional belastende Aufgabe übernehmen zu müssen, über den mutmaßlichen Willen der verstorbenen Person zu entscheiden.“