Pressemitteilung Armin Grau MdB: Kernbotschaften zum Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung

Zum gerade veröffentlichten Bericht der Bundesregierung über die gesetzliche Rentenversicherung äußert sich der Sprecher für Arbeit und Sozialpolitik und Berichterstatter für Rentenpolitik der Grünen Bundestagsfraktion, Armin Grau, wie folgt:

„Aus dem Rentenversicherungsbericht lassen sich vier Kernbotschaften ableiten:

1. Das Rentenniveau darf nicht weiter sinken.

Denn die durchschnittlichen Altersrenten betrugen 2024 1154 Euro, die Erwerbsminderungsrenten sogar nur 1027 Euro. Die Renten sind wirklich nicht üppig. Eine weitere Senkung des Rentenniveaus ab 2031, wie es etwa die Junge Gruppe der Union fordert, verbietet sich daher. Die Folge wäre eine Zunahme der Altersarmut und eine zunehmende Spaltung in unserem Land. Die Bundeszuschüsse für die Rente sind bezogen auf den Gesamthaushalt und das BIP zuletzt gesunken, nicht gestiegen. Eine ausreichende Rente bleibt auch in Zukunft bezahlbar.

2. Ob der Beitragssatz in den kommenden Jahren wirklich stark steigt, ist noch völlig offen.

Er bleibt auch 2026 und 2027 bei niedrigen 18,6%. Die Beitragssätze hängen stark von der Entwicklung der Einkommen ab. Bei hoher Zuwachsrate könnte der Beitragssatz 2028 statt auf geplante 19,8% auf nur 19,0% steigen. Gute Löhne und auch ein ausreichend hoher Mindestlohn sind daher auch für die Stabilisierung unseres Rentensystems sehr wichtig.

3. Freiwilliges längeres Arbeiten funktioniert.

Das durchschnittliche Zugangsalter bei den Altersrenten ist zwischen 2000 und 2024 um zweieinhalb Jahre gestiegen. Bei den 60- bis 64-Jährigen arbeiteten 2024 mehr als dreimal so viele Personen als im Jahr 2000. Bei den 65- bis 69-Jährigen hat sich die Quote sogar mehr als vervierfacht. Das sind sehr gute Entwicklungen, die es durch Verbesserungen bei der Beschäftigung Älterer zu stärken gilt. Nach Erreichen der Regelaltersgrenze arbeiten aber sehr viele Menschen in einer geringfügigen Beschäftigung. Mehr sozialversicherungspflichtige Jobs sind hier erforderlich.

4. Erwerbsminderungsrenten werden zunehmend zu einer Form des Altersübergangs.

Die Neuzugänge haben bei den Renten wegen Alters 2024 im Vorjahrsvergleich um rund 15.000 abgenommen, die wegen Erwerbsminderung jedoch um rund 7.000 zugenommen. Wir müssen es den Beschäftigten durch mehr Prävention, Reha und altersangepasste Arbeitsplätze ermöglichen, länger gesund arbeiten zu können.

Hier tut die Bundesregierung bislang viel zu wenig.“

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