Zur Kontroverse zum Rentenpaket innerhalb der Union und zur gestrigen Debatte auf dem Parteitag der Jungen Union mit Friedrich Merz äußert sich der Sprecher für Arbeit und Soziales und Rentenexperte der Grünen im Bundestag, Armin Grau, wie folgt:
„Ein ausreichend hohes Rentenniveau in der gesetzlichen Rente ist das Fundament der Altersvorsorge für alle Generationen. Alle Jahrgänge zwischen 1940 und 2010 profitieren ohne große Unterschiede von der Stabilisierung des Rentenniveaus. Ein abruptes Absenken des Niveaus nach 2031, wie es die Junge Union fordert, würde die ohnehin zu hohe Altersarmut in unserem Land verschärfen. Die Renten in Deutschland sind im internationalen Vergleich keineswegs hoch und dürfen nicht von der Lohnentwicklung abgekoppelt werden.
Der Anteil für die Rente im Bundeshaushalt ist in den letzten 20 Jahren nicht gestiegen, sondern sogar um rund 2 Prozent gefallen. Der Haushalt wird auch in den nächsten Jahren nicht überlastet. Das Grüne Konzept eines Bürgerfonds mit einer Anlage von Geldern des Bundes in einen eigenen Fond kann den Haushalt zusätzlich nachhaltig entlasten. Nicht beitragsgedeckte Leistungen müssen konsequent aus Steuergeldern bezahlt werden.
Kanzler Merz warnt die Junge Union zurecht vor einem Unterbietungswettbewerb bei den Renten. Ich sehe mit Sorge, dass die Koalition zur Zeit keine Mehrheit hat für ein zentrales Sozialgesetz. Wer die Säge an wichtige Säulen unseres Sozialstaat anlegt, gefährdet unser demokratisches Gemeinwesen.“
Hintergrund:
Referenz zu dem Satz: „Alle Jahrgänge zwischen 1940 und 2010 profitieren ohne große Unterschiede von der Stabilisierung des Rentenniveaus.“:
https://www.imk- boeckler.de/fpdf/HBS-009062/p_imk_pb_186_2025.pdf.
