Im Rahmen einer bundesweiten Untersuchung zu PFAS – Belastungen im Trinkwasser entnahm der BUND an 46 Orten in ganz Deutschland Trinkwasserproben. Auch im Wahlkreisbüro des Grünen Bundestagsabgeordneten, Armin Grau in Limburgerhof wurde im Spätsommer eine Probe entnommen. PFAS, auch bekannt als „Ewigkeitschemikalie“ können in der Umwelt praktisch nicht abgebaut werden, sich in Böden anreichern und stehen im Verdacht gesundheitliche Risiken zu verursachen.
Zu den kürzlich veröffentlichen Ergebnissen der Studie (1) erklärt Armin Grau, Grüner Bundestagsabgeordneter für Ludwigshafen, Frankenthal und den Rhein-Pfalz-Kreis:
„PFAS sind längst in unserem Wasserkreislauf angekommen. Die Ergebnisse der aktuellen Studie sind ein alarmierendes Signal für die flächendeckende Belastung unserer Wasserressourcen. Besonders besorgniserregend ist, dass vor allem nicht regulierte Stoffe wie Trifluoracetat (TFA) und Perfluorbutansäure (PFBA) nachgewiesen werden konnten. Diese Substanzen stellen die Wasserversorger vor enorme Herausforderungen.
Im Limburgerhof wurden keine Grenzwerte überschritten, aber auch hier waren PFAS-Substanzen TFA und Perfluorbutansäure im Trinkwasser in keineswegs niedrigen Konzentrationen nachweisbar. PFAS können sich negativ auf unser Hormonsystem auswirken, das Immunsystem schwächen, Leber und Nieren schädigen und zu Herz-Kreis-Krankheiten beitragen. Die Ergebnisse sind ein Weckruf, denn wir müssen jetzt sicherstellen, dass uns auch in Zukunft gutes und sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht.“
Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie:
Die Ergebnisse des BUND-Wassertest zeigen, dass in fast allen untersuchten Wasserproben (42 von 46 Proben) in Deutschland PFAS nachgewiesen konnte. Wobei in drei Regionen, die ab 2026 geltende Trinkwassergrenzwerte überschritten wurden, die möglicherweise auf einen früheren Einsatz von PFAS-haltigen Feuerlöschschaum zurückzuführen sind.
In Limburgerhof wurde TFA in einer Konzentration von 856,4 ng/L und PFBA mit 7,1 ng/L gefunden, die jeweils unter den Leit- bzw. Grenzwerten liegen (2/3).
Auch an anderen Stellen wurden besonders häufig Trifluoracetat (TFA), Perfluorbutansäure (PFBA) und Perfluorpropansäure (PFPrA) gefunden, die bisher kaum kontrolliert werden und selbst in tiefen Mineralwasserbrunnen nachgewiesen werden konnten. Diese Belastungen bergen bereits heute gesundheitliche Risiken wie Immunschwäche oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Ergebnisse unterschreiben, dass PFAS durch Industrie, Alltagsprodukten und Altlasten flächendeckend in den Wasserkreislauf gelangt sind und auch in Lebensmitteln nachweisbar sind. Der BUND fordert eine umfassende Regulierung der gesamten PFAS-Gruppe, das konsequente Verursacherprinzip und eine vorsorgeorientierte Chemikalienpolitik.
(1): https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/chemie/BUND-PFAS-Wassertest.pdf
(2): Anmerkung: Es gibt bisher noch keinen festen Grenzwert für TFA. Das Umweltbundesamt setzt den Leitwert für Trinkwasser bei TFA bei 60 µg/L an. Dieser Wert markiert die lebenslang tolerierbare Konzentration für Trinkwasser bei einer Aufnahme von zwei Litern pro Tag. Das Umweltbundesamt empfiehlt die Konzentration auf unter 10 µg/L zu senken.
