Heute ist Halbzeit bei den Verhandlungen um ein Plastikabkommen (INC-5) in Busan, Südkorea. Bis zum 1. Dezember wird dort um eine UN-Plastikkonvention gerungen.
Dazu äußert sich der Grüne Bundestagabgeordnete, Armin Grau aus Altrip, Rheinland-Pfalz, Mitglied im Umweltausschuss und Berichterstatter für Chemikalien:
„Plastik wird in einer Vielzahl von Produkten verwendet. Aus einigen ist es nicht mehr wegzudenken, in anderen, etwa im Verpackungsbereich, muss Plastik dringend reduziert werden. Denn längst ist das Ausmaß an Verschmutzung durch Plastik nicht mehr zu übersehen. Täglich gelangen Tonnen von Plastik in die Umwelt. Auch wir Menschen haben bereits Mikroplastik im Körper.
Die gute Nachricht: Die Verhandlungen zum UN-Plastikabkommen zeigen, dass die Weltgemeinschaft das Plastikproblem erkannt hat. Nun müssen Maßnahmen folgen, die den gesamten Lebenszyklus von Plastik adressieren.
Der entstehende Plastikmüll steht in einem direkten Zusammenhang mit den Produktionsmengen. Deswegen muss die Plastikproduktion reduziert werden. Längst bieten die Kreislaufwirtschaft, vermehrtes Reparieren und alternative Verfahren und Materialien große Einsparpotentiale.
Plastik enthält oft Zusatzstoffe wie Weichmacher, Flammschutzmittel und Stabilisatoren. Einige davon gefährden Umwelt und Gesundheit oder sind in der EU bereits verboten, anderswo aber noch erlaubt. Das Plastikabkommen bietet die Chance für den Umwelt- und Gesundheitsschutz, die Zusatzstoffe in Plastik offenzulegen und weltweite Verbote für Schadstoffe in Plastik auszusprechen.
Die Weltgemeinschaft steht vor einer richtungsweisenden Entscheidung. Wird konsequent gehandelt, können wir unsere Umwelt, unsere Gesundheit und die Lebensgrundlagen künftiger Generationen schützen. Andernfalls riskieren wir, in einer Welt zu leben, die voller Plastikmüll, Mikroplastik und Schadstoffen ist. Diese Chance dürfen wir nicht verpassen.“
