Pressemitteilung zum Weltumwelttag am 5. Juni

Zum Weltumwelttag, der in diesem Jahr unter dem Motto “land restoration, desertification, and drought resilience” stattfindet, erklärt der Grüne Bundestagsabgeordnete und Berichterstatter für Hochwasserschutz im Umweltausschuss des Deutschen Bundestags Prof. Dr. Armin Grau:

„Der Weltumwelttag gibt Anlass daran zu erinnern, dass der Europäische Rat dem Nature Restoration Law, auch Gesetz zur Wiederherstellung der Natur, noch immer nicht zugestimmt hat. Einige Mitgliedstaaten zogen zuletzt ihre Zustimmung zurück und die Annahme musste auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Das Naturwiederherstellungsgesetz stellt einen Meilenstein für den europäischen Umwelt- und Klimaschutz dar und soll in Zukunft die Wiederherstellung unserer Natur sichern und das Artensterben stoppen.

Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass das EU-Parlament Ende Februar das Gesetz bereits beschlossen hat. Die Europäische Umweltagentur hat zuletzt 2020 berichtet, dass sich rund 80 Prozent der natürlichen Lebensräume in der EU in schlechtem Zustand befinden. Gesunde Böden und eine vielfältige Natur sind nicht zuletzt die zentrale Lebens- und Wirtschaftsgrundlage für Landwirt*innen. Angesichts dieser Zahlen braucht Europa dringend einen verbindlichen und ambitionierten Rahmen wie das Naturwiederherstellungsgesetz, um die Natur als unsere Lebensgrundlage auch für kommende Generationen zu erhalten.

Ich appelliere dringend an die Mitgliedstaaten, dieses dringend notwendige Gesetz nicht länger zu blockieren. Bis dahin streiten wir Grüne weiter für konsequenten Umweltschutz – nicht nur am Weltumwelttag.

In Zukunft wollen wir den Erfolg des Naturwiederherstellungsgesetzes nicht nur umsetzen, sondern auch in Form eines ehrgeizigen nationalen Regelwerks weiter ausbuchstabieren. Projekte wie die Wiedervernässung des Niedermoors Maudacher Bruch in Ludwigshafen, das durch das Förderprogramm Natürlicher Klimaschutz der Bundesregierung unterstützt wird, können hierfür als Vorbilder dienen. Denn Moore sind zentrale Verbündete im Kampf gegen die Klimaerhitzung. Ihre Renaturierung trägt zu Klima-, Umwelt- und Artenschutz bei, fördert in trockenen Städten wie Ludwigshafen den Wasserhaushalt und wirkt als natürlicher Hochwasserschutz.

Wasser braucht Platz. Insbesondere angesichts der angespannten Hochwasserlage in Deutschland sollten wir uns darauf besinnen, dass wir der Natur in Zukunft unweigerlich mehr Raum geben müssen. Restaurationsmaßnahmen verbessern nicht nur unsere Lebensqualität, sondern können durch die Renaturierung von Auen und Mooren auch vor künftigen Gefahrenlagen schützen.“

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