Am Montagabend versammelten sich rund 30 Bürgerinnen und Bürger auf Einladung der Grünen im Kreis Südwestpfalz im Haus des Gastes in Dahn zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Gesundheitliche Versorgung im Dahner Felsenland“. Den Hauptvortrag hielt der Grüne Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Armin Grau aus dem Wahlkreis Ludwigshafen/Frankenthal. Grau ist Obmann im Gesundheitsausschuss und zuständig für Krankenhauspolitik und ambulante Versorgung und Mitglied im Umweltausschuss. Zuvor hat er als Neurologe 35 Jahre in Krankenhäusern gearbeitet. Grau stellte die aktuell in Vorbereitung befindliche Krankenhausreform und die Reformen zur ambulanten Versorgung vor. Er ging dabei auch ausführlich auf die Situation im Dahner Felsenland ein, wo aktuell offiziell 5 Hausarztsitze unbesetzt sind. „Die Krankenhausreform ist dringend erforderlich zur Sicherung der Versorgung gerade im ländlichen Raum. Die finanzielle Situation der Hospitäler wird vor allem durch die von der Patientenzahl unabhängigen Vorhaltebudgets verbessert. Die Umwandlung von Krankenhäusern in sektorübergreifende Versorgungszentren eröffnet gute neue Möglichkeiten gerade auf dem Lande. Für Kommunen werden wir die Gründung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) erleichtern, das ist gerade im Dahner Felsenland eine wichtige Option“, so Grau, der sich auch für eine regelmäßige regionale Gesundheitskonferenz aussprach. Die lebhafte Diskussion konzentrierte sich stark darauf, wie im Dahner Felsenland kommunale MVZ gegründet werden können. In der Debatte wurde klar, wie stark den Menschen vor Ort das Thema ärztliche Versorgung unter den Nägeln brennt. „Die Grünen vor Ort setzen sich schon länger für ein kommunales MVZ ein. Im Interesse der Menschen vor Ort müssen wir damit jetzt endlich vorankommen. Die Landarztquote in Rheinland-Pfalz würde gerade mal für den Nachbesetzungsbedarf bei den Hausärzten im Dahner Felsenland reichen. Die Landarztquote muss deutlich ausgebaut werden“, so der grüne Spitzenkandidat zur Wahl des Kreistages, Manfred Seibel. „Die MVZ müssen die wohnortnahe hausärztliche Versorgung im ganzen Dahner Felsenland ins Auge nehmen. Die kommunalen Gremien müssen jetzt schnell Lösungen präsentieren. Weitere Monate im gesundheitspolitischen Tiefschlaf kann sich das Felsenland nicht mehr leisten. Vielen älteren Menschen ist ein längerer Fahrweg nicht zumutbar“, ergänzte Bernd Schumacher, Mitglied im VG-Rat im Dahner Felsenland.