Anlässlich des heute veröffentlichten Krankenhaus-Reports 2024 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) äußert sich der Grüne Gesundheits-Obmann und Berichterstatter im Bundestag für Krankenhauspolitik und Arzt Prof. Dr. Armin Grau wie folgt:
„Der Krankenhaus-Report sendet ein klares Signal an die Politik: Wir kommen um die so dringend notwendige Krankenhausreform in keinem Fall herum. Qualitäts- und Strukturprobleme bestehen nach wie vor in der deutschen Krankenhauslandschaft und die Kliniken sind finanziell angeschlagen.
Wir als Ampel müssen und werden diese gemeinsam mit den Ländern nun anpacken. Bundesweit einheitliche Leistungsgruppen, klare Qualitätskriterien und eine auskömmliche und entlastende Vorhaltefinanzierung sollen dabei umgesetzt werden. So wollen wir eine bedarfsgerechte Versorgung in der Stadt wie auf dem Land garantierten, die den Menschen erwartbar qualitativ hochwertige Versorgung bereitstellt. Ohne eine Reform droht das drastische Gegenteil – ein kaltes Krankenhaussterben.“
Hintergrund zum Inhalt des Krankenhausreports 2024:
Der Krankenhaus-Report des WIdO erscheint einmal jährlich. Im Jahr 2024 bringt der Report mangelnde Qualität vieler Krankenhäuser besonders an den Beispielen Brustkrebs und Herzinfarkt zum Ausdruck. 40 Prozent der Kliniken hatten kein Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft, oder ein vergleichbares Zertifikat. Gleichwohl würden in diesen Kliniken ca. 13 Prozent der Gesamtzahl an Brustkrebsfällen operiert werden. Außerdem gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Ländern: In Sachsen-Anhalt fanden 2022 knapp 25 Prozent aller Brustkrebsoperationen in nicht-zertifizierten Kliniken statt. In Berlin hingegen waren es nur 0,2 Prozent. Ähnliches Tendenzen zeigen sich bei der Versorgung im Falle von Herzinfarkten: 2022 wurden bundesweit betrachtet knapp 5 Prozent der 191.000 Herzinfarktfälle in Kliniken behandelt, die über kein Katheterlabor verfügten.