Armin Grau MdB (Grüne) – „Strafzahlungen beim Thema Organspende sind der falsche Weg“

Der Gesundheitspolitiker und Arzt Stephan Pilsinger, CSU, hat gefordert, dass diejenigen, die nicht bereit sind, ihre Daten im Online-Register für die Organspende einzutragen, eine Strafe von monatlich 10 € an die Krankenkassen zahlen sollen.

Dazu erklärt der Grüne Bundestagsabgeordnete und Neurologe, Prof. Dr. Armin Grau, Mitglied im Gesundheitsausschuss:

“Wir haben in Deutschland weiterhin viel zu wenige Organspender und müssen es erreichen, dass sich mehr Menschen in unserem Land mit dem Thema Organspende auseinandersetzen. Strafzahlungen, wie sie jetzt Herr Pilsinger vorschlägt, sind aber sicherlich der falsche Weg. Die Organspende ist ein äußerst sensibles Thema. Die individuelle Entscheidung, seine Organe nach dem Tod spenden zu wollen, darf nicht unter Druck getroffen oder durch Sanktionen erzwungen werden. Da wäre die Gefahr groß, dass ein Teil der Bevölkerung mit Abwehr reagiert und sich sogar von dem Thema abwendet.

Wir müssen weiterhin alles tun, um die Menschen gut zu informieren. Jetzt muss zunächst das Online Register Organspende in diesem Jahr zügig eingerichtet werden. Jeder muss wissen, dass es im Todesfall die Angehörigen stark belastet, wenn sie bei der Organspende Entscheidungen treffen müssen, die der Verstorbene zuvor für sich nicht getroffen hat. Aus meiner beruflichen Tätigkeit kenne ich diese schwierigen Situationen gut.“

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