Grünen-Politiker Armin Grau zum Atomausstieg: Die Zukunft gilt den Erneuerbaren
Berlin/Ludwigshafen; 14.04.2023:
Am 15. April werden die letzten drei Atomkraftwerke abgeschaltet und der lang geplante Atomausstieg vollzogen. Dazu erklärt der Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Armin Grau (Bündnis 90/Die Grünen):
„Das Thema Atomkraft beschäftigt mich seit rund 50 Jahren. Ich erinnere mich an die Bauern vom Kaiserstuhl, die mit ihren Traktoren in meiner Geburtsstadt Stuttgart gegen das Atomkraftwerk (AKW) Wyhl protestiert haben und an die Diskussionen in der Schule mit einem Mitschüler, dessen Vater am Bau des AKW Philippsburg beteiligt war. Ich habe den Einstieg in Atomkraft immer als Fehler angesehen und freue mich sehr, dass am Samstag endlich Schluss ist mit dieser Hochrisikotechnologie in Deutschland.
Atomkraft ist ein unbeherrschbares Sicherheitsrisiko. Mit den erneuerbaren Energien haben wir heute gute Alternativen. Zusammen mit Speichertechnologien wie Wasserstoff sorgen sie für Versorgungssicherheit und schaffen auch mehr Arbeitsplätze als Atom und Kohle. Bis 2030 werden wir 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen, vor allem aus Wind und Sonne, produzieren. Auch in den letzten Monaten haben wir gezeigt: unsere Energieversorgung ist gesichert. Jetzt gilt es auch zügig aus der Kohle auszusteigen, um das Ziel Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Durch Putins Krieg müssen wir aktuell leider mehr Kohle verstromen, mittelfristig betrachtet werden wir aber die C02-Belastung durch Kohleverstromung nicht erhöhen.
Atomkraft ist hochriskant und macht uns abhängig von gefährlichen nuklearen Brennstoffen. Atomstrom ist der teuerste Strom. AKWs haben auch in den letzten Monaten die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen gebremst. Alles gute Gründe jetzt auszusteigen. Lieder werden wir nach knapp 60 Jahren Atomkraft über 30.000 Generationen nach uns das Thema sichere Langzeitlagerung des hochradioaktiven Mülls überlassen.“