Der Grüne Bundestagsabgeordnete Armin Grau hat sich mit Vertretern des Beregnungsverbands Vorderpfalz zum Austausch über die Situation der Landwirte in der Region getroffen. An dem Gespräch nahmen unter anderem der Verbandsvorsteher Wolfgang Renner und sein Vertreter Martin Steig sowie Herr Reber, Fachgruppenvorsitzender Gemüsebau des Bauern- und Winzerverbands in Rheinland-Pfalz sowie der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag, Elias Weinacht, teil.
Wolfgang Renner äußerte große Sorgen zur wirtschaftlichen Situation der Landwirte in der Region: „Die Produktionskosten steigen, Dünger und Diesel werden teurer, die Arbeitskosten klettern durch den Mindestlohn nach oben. Diese Kosten können wir aber nicht weitergeben, unsere Verkaufspreise sind nicht gestiegen. Und wenn das Gemüse nicht optimal aussieht, können wir es oft nicht verkaufen und müssen es vernichten. Die Macht der großen Handelsketten ist da enorm.“ Die Vertreter des Beregnungsverbands berichteten, dass rund 13.500 Hektar Anbaufläche beregnet werden. Das Wasser stammt aus dem Otterstädter Altrhein und besitzt hohe Qualität. Es muss nur mit einer Siebband-Anlage mit 2mm Maschen gereinigt werden. Durch ein rund 600 Kilometer langes Rohrleitungsnetz können bis zu sechs Kubikmeter Wasser pro Sekunde gefördert werden. Der Wasser- und Bodenverband vergrößert sich derzeit im Bereich der Gemeinde Beindersheim. Etwas über 700 Hektar werden dort in die Beregnung einbezogen, davon werden rund 500 Hektar in Bio-Landbau bewirtschaftet. Dafür gab es vom Land einen hohen Zuschuss.
„Die Technik für das Ausbringen von Dünger entwickelt sich immer weiter. Bald können wir Dünger ganz gezielt direkt an die Pflanze bringen. Damit verringern wir den Düngemitteleinsatz“, so Herr Renner.
Dazu äußert sich Armin Grau: „Die Vorderpfalz ist der Gemüsegarten Deutschlands. Hier wird hochwertiges Gemüse mit hohen Standards für die Menschen in unserem ganzen Land produziert. Im Gemüseanbau werden große Menge an Düngemittel eingesetzt. Dies hat in unserer Region zu zum Teil sehr hohen Nitrat-Konzentrationen im Grundwasser geführt. Im Rahmen des Programms „Gewässerschonende Landwirtschaft“ reduzieren Landwirte den Düngemitteleinsatz und erhalten dafür eine finanzielle Kompensation aus Mitteln des sogenannten „Wasserpfennigs“ des Landes. Dieses Programm bietet gute Möglichkeiten, das Grundwasser zu schützen. Es ist wichtig mit guten Verdienstmöglichkeiten und Planungssicherheit die bäuerliche Landwirtschaft in unserer Region zu erhalten und zu stärken.“ Die Vertreter des Wasser- und Bodenverbands äußerten, dass sie dem Programm „Gewässerschonende Landwirtschaft“ positiv gegenüberstehen, und sich ein solches Modell auch im Rhein-Pfalz-Kreis vorstellen können.
Armin Grau abschließend: „Ich habe mich über den guten und informativen Austausch gefreut, den wir fortsetzen werden. Denn wir brauchen eine Landwirtschaft, die Boden und Gewässer schützt, die Artenvielfalt erhöht und dabei auskömmlich für die Landwirte ist. Daran will ich auch in Berlin und im Kreis weiterarbeiten.“